Lange galt Multitasking als das Nonplusultra. Jemand, der mehrere Dinge gleichzeitig erledigen konnte, war gefragt, denn es gibt viel zu tun.

Allerdings ist es ein Märchen, dass wir verschiedene Dinge gleichzeitig tun können. Selbst wenn wir beim Autofahren telefonieren, tun wir es nicht gleichzeitige mit gleicher Intensität und Konzentration.

Die Forschung hat herausgefunden, dass wir in Wahrheit zwischen den Dingen oder Themen hin und her wechseln. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass der präfrontale Kortex (diese Hirnregion ist am Ausführen von Aufgaben sowie am Arbeitsgedächtnis maßgeblich beteiligt) KEINE 2 Aufgaben gleichzeitig ausführen kann, sondern die 2. Aufgabe aufgeschoben wird bis die erste erledigt ist.

Wenn wir beim Autofahren telefonieren, können wir feststellen, dass wir am Ende des Gespräches häufig nicht genau wissen, wo exakt wir uns gerade befinden und welche Abfahrt gerade hinter uns liegt.

Umgekehrt können wir dem Gespräch nicht zu 100 Prozent folgen, wenn wir uns zum Beispiel wegen des plötzlichen Ausscheren des Vordermannes nicht ganz auf das Telefonat fokussieren können.

Das Fahren funktioniert überhaupt nur, weil wir mit der Zeit ein wenig auf Autopilot fahren können und die Telefonate nur zu vermutlich 60-70 Prozent wahrnehmen. Allzu wichtige Telefonate sollte man jedoch nicht im Auto führen, nicht einmal mit einer Freisprechanlage.

Angebliches Multitasking ist also nichts anderes als ein schnelles Wechseln zwischen den Themen. Vermeide das Hin- und Herspringen und du wirst wahrscheinlich viel mehr schaffen, weil du wirklich eine Sache zur Zeit erledigst. Und dann ist diese auch fertig. Verzettel dich nicht und mach die Dinge lieber nacheinander statt parallel.

Baue regelmäßige Pausen ein

Niemand kann stundenlang fokussiert arbeiten ohne, dass zwischendurch die Gedanken mal abschweifen. Daher ist es besser von vornherein kurze Pause von etwa 15 Minuten einzuplanen. Damit vermeidest du es von Gedanken und Ideen überwältigt zu werden.

Am sinnvollsten ist es, wenn du deinen Arbeitsplatz kurz verlässt und nicht weiter auf den Computer starrst. Nutze möglichst dann natürlich in der Pause auch nicht das Handy. So versuche ich mich regelmäßig zu bewegen. Ich gehe im Bürogebäude eine Runde, oder setze mich kurz auf die Terrasse, wenn das Wetter es zulässt.

Und mittags versuche ich mindestesn 20 Minuten an der frischen Luft zu gehen. Das macht den Kopf wieder frei und verhindert das berühmte „nach dem Essen“ Tief. So kann ich dann wieder voll durchstarten 😊

Schalte dein Handy auf lautlos

Das störendste elektronische Gerät ist natürlich: dein Handy.

Mein Mann hat für jede Benachrichtigung einen Klingelton. Bei jeder SMS, Whatsapp oder E-Mail bimmelt das Handy. Das macht mich kirre, obwohl es nicht einmal mein eigenes Handy ist.

Ich schalte mein Handy grundsätzlich auf lautlos. Vor allem im Büro. Es gibt natürlich die eine berühmte Ausnahme, wenn ich einen wichtigen (und wirklich auch nur dann) Anruf von meinen Kindern erwarte.

Ansonsten vergesse ich es eher, es wieder auf laut zu stellen, so dass ich mich auch in der Freizeit wenig von diesem Zeiträuber unter Druck setzen lasse. Denn diejenige will ich sehen, die, wenn das Mobiltelefon Laut gibt, dass eine neue Nachricht eingetroffen ist, nicht mal eben schnell nachsieht, ob es nicht doch etwas Interessantes ist.

Ebenso habe ich alle Push-Notifications abgeschaltet. Ich will nicht einmal, dass mein Display aufleuchtet, wenn ich arbeite. Denn auch dass lenkt schon ab.

Statt dessen sehe ich etwa alle zwei Stunden einmal nach, ob es etwas Wichtiges gibt. Und tatsächlich ist das meistens nicht der Fall. 😉

Ein sehr nützliches Gerät kann dagegen ein Noise-cancelling Kopfhörer sein.

Verwende bei Bedarf einen Noise-cancelling Kopfhörer

Mein Mann hat fast den ganzen Tag im Büro den Fernseher laufen. Leise im Hintergrund. Ich könnte das nicht, da ich jedes Geräusch höre und so auch wenn der Fernseher leise gestellt ist, die Konversationen oder Nachrichten mindestens teilweise mithöre.

Zum Glück habe ich mein eigenes Büro. Allerdings kommt es vor, dass ich in Co-Working Spaces arbeite. So hatte ich vor einiger Zeit einen Auftrag, bei dem wir mit bis zu zehn Personen in einem Büro saß. Da hilft nur eines, um sich auf seine eigenen Aufgaben zu fokussieren: Noise-cancelling Kopfhörer.

Wenn du geräuschempfindlich bist, lohnt sich die Anschaffung eines guten Kopfhörers auf jeden Fall. Ich musste mich einige Tage daran gewöhnen. Danach habe ich sogar angefangen, leise meine Lieblingsmusik im Hintergrund zu hören, was mich in einen konzentrierten Arbeits-Tunnel gebracht hat.

Außerdem sehen andere sofort, dass du nicht gestört werden möchtest, wenn du die Kopfhörer trägst. Du kannst diese Kopfhörer auch mit deinem Mobiltelefon koppeln, so dass dir wichtige Anrufe nicht entgehen.

So entlarvst du das Märchen vom Multitasking

Pausen helfen dir dabei fokussiert zu bleiben, ebenso wie das Abschalten oder auf lautlos schalten des Handys. Noise cancelling Kopfhörer können dich dabei unterstützen, die Umwelt auszublenden. Für ein konzentriertes, fokussiertes Arbeiten. Ohne Multitasking.