Wie alles begann

Marna Michel

Wie alles begann…

Meine Tochter war erst wenige Monate alt, als wir in ein neues Haus umgezogen sind.

Ich hatte mit einer Freundin zusammen begonnen, die Küche einzuräumen und wir sortierten das Besteck in die dafür vorgesehenen Fächer in den Schubladen.

Einige Tage später benutzte mein Mann die Schublade während ich gerade Babybrei zubereitete und er sagte, dass ich das ja toll gemacht hätte mit dem Besteck in der Schublade.

Ich war ziemlich perplex. Da stand ich nun mit einem Doktortitel in Molekularbiologie mit dem klangvollen Titel „Funktionelle Analyse des humanen Gewebeplasminogen Aktivator Promotors in transgenen Mäusen“ bereitete Babybrei zu und wurde dafür gelobt, dass ich eine Besteckschublade eingeräumt hatte. Wow, was für ein Karriereweg.

Da wurde mir klar, dass ich etwas ändern musste.

Ich wollte wieder unabhängig sein. Ich wollte mein eigenes Geld verdienen und ich wollte Anerkennung und Wertschätzung für mein Leistungen und nicht nur fürs Windeln wechseln.

Weg aus der Teilzeitfalle

Ich hatte schließlich studiert! Ich kann mehr! Ich will etwas erreichen!

Aber wie sollte ich das erreichen? Ich wusste nicht, wo ich anfangen soll. Ich konnte gar nicht genau sagen, was genau ich eigentlich ändern wollte. Meine Freunde sagten, ich hätte doch alles, was ich eigentlich noch wollte?

Hatte ich zuvor eine Karriere gehabt geriet ich später in die Halbtagsfalle.

Hatte ich zuvor einen geregelten Tagesablauf gehabt, gab es nun nicht mal mehr einen Unterschied zwischen Tag und Nacht.

Wie hätte ich da auch noch arbeiten sollen?

Wie soll ich das alles schaffen?

2 Jahre später bekam ich meinen Sohn und es gab für mich noch immer keine Möglichkeit arbeiten zu gehen. Ich bekam keine Kinderbetreuung mit der Begründung „sie brauchen das ja nicht, ihr Mann hat ja Arbeit“. Da wir außerhalb von Hamburg lebten, gab es auch keine Alternative.

Als mein Sohn dann 3 Jahre alt wurde und in den Kindergarten gehen konnte, ging ich mit seinem ersten Tag im Kindergarten wieder arbeiten. Ich kehrte zu meinem alten Arbeitgeber zurück und geriet in die „Teilzeitfalle“. 

Eine sehr lange Zeit.

Vor meiner Elternzeit hatte ich einen anspruchsvollen Job mit vielen Schnittstellen zu verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen. Ich fuhr auf Veranstaltungen und war im Kontakt mit entscheidenden Meinungsbildnern des Fachgebietes. 

Nach meiner Rückkehr – in Teilzeit – waren nur noch Projekte für mich übrig, die keiner machen wollte, die liegen geblieben waren, die uninteressant waren.

Bergauf ging es für mich, als ich anfing als Interim Managerin zu arbeiten. Ich habe in verschiedenen Firmen viele Frauen und Mütter getroffen und gesehen was gut läuft und was nicht so gut läuft. Da kam mir die Idee, anderen Müttern zu helfen Karriere und Familie leichter zu vereinbaren, damit sie nicht die vielen Umwege gehen müssen und damit sie die wichtigsten Fehler vermeiden können. Und so schneller und leichter an ihr Ziel gelangen.

Carpe diem- nutze den Tag

Ich lebe inzwischen seit vielen Jahren mein persönliches, doppeltes Glück: ich habe eine erfolgreiche Karriere und ein wundervolles Familienleben. Ich liebe meine Kinder und meinen Job.

Das Leben ist viel leichter geworden. Ich freue mich jeden Tag über meine wundervollen Kinder und begegne meinem Mann auf Augenhöhe. Ich bestimme mein Leben selbst. 

Ich habe sehr viele Seminare und Fortbildungen besucht und mir verschiedene Mentoren gesucht. Mit diesen habe ich meine Persönlichkeit weiterentwickelt und auch spirituelle Dinge in mein Leben gelassen, die mich und mein Leben zum Positiven verändert haben.

Ich liebe es andere Frauen und Mütter zu inspirieren, Mut zu machen Familie und Karriere zu leben!

Ich möchte auch dich ermutigen, bei dir selbst anzufangen. Du bist für dein Leben verantwortlich und du kannst dafür sorgen, dass es dir gut geht. Du entscheidest jeden Tag aufs Neue, wie du dein Leben gestaltest. 

Nutze den Tag und vereinbare jetzt ein kostenfreies Strategiegespräch mit mir.

Erfolgreich im Job mit Kind/ern

Und ich stelle praktisch jeden Tag fest – anderen Frauen geht es ähnlich.

Noch leben wir in einer (Berufs-) Welt, in der die meisten Träger von Macht und hohen Posten Männer sind. Und in der wir Frauen den Löwenanteil der Kindererziehung und damit die Verantwortung dafür übernehmen. Daher sind auch wir Frauen es, die sich Gedanken machen, wie die Vereinbarkeit von Kind/ern und Karriere praktisch möglich ist und wie wir auftretende Herausforderungen meistern können.

Warum ist mir die aktive Unterstützung von Müttern im Berufsleben wichtig? Das kannst du doch auch alles alleine schaffen?

Klar kannst du das allein schaffen, aber mit Unterstützung vermeidest du unter Umständen Umwege, Stolpersteine und Teilzeitfallen.

Nach jahrelangem ehrenamtlichen politischen Engagement auf Gemeinde-Ebene sowie auf Landesebene ist mir immer mehr klar geworden, wie wichtig Frauenthemen noch immer sind.

Zwar leben wir im 21. Jahrhundert, allerdings gibt es immer noch erhebliche Defizite seitens der Frauen: die Gender Pay Gap (der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern bei gleicher Arbeit) existiert völlig unverändert.

Sicht man sich hierzu z.B. Statistiken an, wird deutlich, dass sich in den letzten x Jahren nichts verändert hat. Gar nichts. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Frauen verdienen 21% weniger Geld als Männer – für die gleiche Arbeit. Vor zehn Jahren waren es 23% weniger. Das kann man leider nicht als Fortschritt bezeichnen. Zumal es vor 15 Jahren schon mal „nur“ 19% weniger waren.

Noch schlimmer sieht es aus, wenn man sich die Zahlen zum gesamt erwirtschafteten Einkommen ansieht.

Insgesamt erwirtschaften Frauen etwa die Hälfte von dem, was Männer erwirtschaften. Und das gilt sowohl für selbständige, als auch für angestellte Frauen. Zum großen Teil liegt es daran, welche Berufe Frauen ergreifen- und was sie selbst dafür tun, um im Job mehr zu verdienen und auf sich aufmerksam zu machen.

Mehr als 72% der Frauen in Deutschland verdienen weniger als 1.500 Euro im Monat. Damit sind sie de facto nicht in der Lage für sich selbst zu sorgen. Und nur weniger als 1% der Frauen verdient mehr als 4.000 Euro pro Monat. Bei den Männern sind es 5mal so viele.

Die Situation verändern

Angesichts dieser traurigen Zahlen und meinen eigenen Erfahrungen in Bezug auf das Managen von Kindern und Karriere möchte ich gern dazu beitragen, an dieser Situation etwas zu verändern.

Denn es hört ja nicht auf. Was für ein Vorbild sind wir für unsere Töchter und unsere Söhne. Wir haben die Verantwortung weiter daran zu arbeiten, dass eine wirklich gleichberechtigte Gesellschaft entstehen kann. Und das beginnt bei gleicher Bezahlung für gleiche Arbeit.

Jede kann selbst etwas tun, damit sich etwas ändert.

Du benötigst einen Plan, ein Ziel, eine Vision, willst du deine berufliche Zukunft nicht dem Zufall überlassen.

Deshalb ist es mein Ziel, Frauen die nach der Elternzeit wieder in den Job zurückkehren wollen, zu unterstützen, damit du unnötige Umwege und Stolpersteine vermeiden kannst und so schneller und leichter deine Ziele erreichen kannst.

Herzliche Grüße,

Deine Marna Michel