Vor einiger Zeit war ich auf einem Kongress. Dort war unter den zehn Vortragenden nur eine einzige Frau vertreten. Als Ausgleich war immerhin die Moderatorin eine Frau. Und diese hatte einen Sohn und war Professorin.

Alles ist möglich.

Dennoch: wo immer ich hinsehe, finden sich viel zu wenig Frauen in den höheren Positionen. Seien es Professuren, Vorstandsetagen oder Top Speaker. 

Und sehr häufig haben diese Frauen keine Kinder.

Dabei reagieren Mütter in vielen Situationen gelassener, sie sind in der Lage einen Streit auszuhalten. Sie können schlichten und vermitteln. 

Und sie haben – hoffentlich – gelernt zu sagen, was sie möchten und was nicht.

Das ist nicht immer ganz einfach. Ich habe selbst lange dazu gebraucht nein zu sagen, wenn ich etwas nicht wollte.

Auch im Job. Nach der Geburt meiner Kinder hatte ich keinen Kitaplatz für meinen kleinen Sohn bekommen. Die Begründung war: „Da Ihr Mann ja arbeitet, brauchen Sie ja keinen Krippenplatz.“ 

In welcher Zeit leben wir denn? 

Als mein Sohn drei Jahre alt wurde und auch – genau wie seine knapp zwei Jahre ältere Schwester- endlich in den Kindergarten gehen konnte, fing ich sofort wieder an zu arbeiten. 

Das war allerdings nur halbtags möglich aufgrund der festen Kinderbetreuungszeiten.

Ich war wieder zu meinem alten Arbeitgeber zurück gegangen, bei dem ich vor den Kindern einen verantwortungsvollen Job mit vielen Schnittstellen und Verantwortung gehabt hatte.

Nun arbeitete ich also in Teilzeit und wurde quasi degradiert. Nicht was das Gehalt anging, jedoch was die Aufgaben betraf. Plötzlich war ich ziemlich weit unten in der Hierarchie gelandet und musste viele Projekte weiterverfolgen, die keiner machen wollte oder die liegen geblieben waren – und die entsprechend langweilig waren 😵

Ich sagte jedoch nichts.

An Meetings durfte ich nicht mehr teilnehmen, sondern nur noch die Präsentationen dafür erstellen.

Ich sagte nichts.

Verantwortung, strategische Projekte, Entscheidungsfreiheit und anspruchsvolle Aufgaben war das, was ich wollte. Was folgte war ein boreout (ich langweilte mich schlicht zu Tode, da ich keine Herausforderungen mehr hatte, keine Möglichkeit mich weiter zu entwickeln). Weiter Informationen zum Thema boreout findest du zum Beispiel hier: https://www.tk.de/firmenkunden/service/gesund-arbeiten/betriebliche-gesundheitsfoerderung/boreout-2047504

Ich sagte nichts.

Ich kündigte.

Natürlich weiß ich nicht, ob es eine positive Veränderungen bei diesem Arbeitgeber gegeben hätte, aber ich hätte es versuchen können.

Sag was du willst!

Denn immer wieder konnte ich erleben, was alles möglich ist, wenn man seine Wünsche äußert. 

Sowohl beruflich als auch im Privatleben. Zum Beispiel wollte mein einmal Mann mit mir und den Kindern mit dem Wohnmobil durch Kanada fahren. Für viele sicher ein Traum, für mich nicht.

Darum sagte ich ihm, dass ich die Idee toll fände, ich jedoch nicht so sehr begeistert von dem Land wäre und doch lieber an einem anderen Ort Urlaub machen wollte. 

Und es wurde unser allerschönster Urlaub. Auch die Kinder sagten „das war der beste Urlaub, den wir bisher hatten.“

Auch im Job lief es super. Ich bin inzwischen seit 8 Jahren selbstständig und arbeite in vielen verschiedenen Unternehmen. Anfang des Jahres bot man mir eine Festanstellung an. Ich lehnte höflich ab.

Und dennoch bekam ich ein großartiges Projekt in derselben Firma. 

Wenn du sagst was du möchtest hast du auch die Chance es zu bekommen. Es klappt sicher nicht immer, aber wenn du es gar nicht erst versuchst, kann es ja nichts werden. 

Fazit – sag was du willst…

Wichtig ist es, zu wissen was du willst. Denn wenn du das weißt, dann kannst du darauf hinarbeiten. Sei es Abteilungsleiterin, Pilotin, Professorin oder Top Rednerin. 

Und welches Ziel hast du?

Lies hier weiter, wenn du deine Ziele richtig setzen möchtest: https://marnamichel.com/so-setzt-du-ziele-richtig/