Wie viele Entscheidungen triffst du täglich? Was glaubst du? Keine Idee? Es sind etwa 20.000. Entscheidungen – jeden Tag.

Die meisten davon laufen automatisch ab und wir denken gar nicht mehr darüber nach. Wenn der Wecker klingelt stehen wir auf. Wir gehen ins Badezimmer und putzen uns die Zähne, wir ziehen uns an, wir kämmen unsere Haare und so weiter. Diese Dinge laufen auf Autopilot.

Andere Entscheidungen wiederum sind nicht ganz so einfach. Das fängt an mit der Frage: „Was ziehe ich heute an? Soll ich ein Geschenk für die Nachbarin besorgen? Und wenn ja welches?“

Und dann kann es sein, dass wir anfangen, darüber nachzudenken. Und weiter denken. Und ins Grübeln geraten. Und Zweifel haben. Was soll ich entscheiden? Wie soll ich es entscheiden? Wie kann ich mich überhaupt entscheiden? Bin ich die Richtige dafür?

Sogar kleine Entscheidungen können uns verunsichern. Und wenn du die kleinen Entscheidungen nicht treffen kannst, wie sollst du dann die großen Dinge entscheiden?

Ich gebe dir im Folgenden fünf Tipps, wie du Selbstzweifel gar nicht erst aufkommen lässt oder wie du sie schneller überwinden kannst.

Hör auf dein Bauchgefühl

Nicht umsonst wird der Bauch als „zweites Gehirn“ bezeichnet. Es gibt unzählige Nervenzellen, die eine Verbindung zwischen deinem Bauch und deinem Gehirn schaffen.  Vertraue deinem Bauchgefühl. Meistens kennst du nämlich die Antwort, wenn du in dich hinein horchst.

Die Nervenzellen im Solar Plexus (das ist ein Nervengeflecht im Bauchraum) beispielsweise haben sogar ein Erinnerungsvermögen. Also vertraue auf dein Bauchgefühl.

Steh zu deinen Entscheidungen

Sobald du eine Entscheidung getroffen hast, steh dazu, unabhängig davon, ob es sich um eine kleine oder eine große Entscheidung handelt. Eine Entscheidung zu treffen bedeutet immer sich für eine Sache zu entscheiden und damit automatisch gegen eine oder mehrere andere Dinge.

Wenn du eine Entscheidung triffst, ist sie richtig. In dem Moment, unter den Umständen, ist sie auf jeden Fall richtig. Du weißt das, du hast auf dein Bauchgefühl gehört und diese Entscheidung getroffen. Bleib dabei. Frage nicht, was wäre wenn gewesen. Fang gar nicht erst an, zu zweifeln. Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Sei dir einfach sicher, so kommen erst gar keine Selbstzweifel auf.

Lass Selbstzweifel gar nicht erst aufkommen – auch nicht bei deinen Kindern

Hast du schon mal ein schreiendes und zeterndes Kind an der Supermarktkasse gesehen? Bestimmt! Vielleicht war es sogar dein eigenes? Du hast vielleicht nein gesagt, als dein Kind den Schokoriegel wollte und jetzt macht dir der kleine Quälgeist das Leben schwer.

Vor allem, weil alle Umstehenden die Szene mitbekommen. Du erntest vielleicht kritische Blicke oder gar unangemessene Bemerkungen. Kippst du jetzt um und erlaubst den Schokoriegel doch?

Nein, das tust du nicht. Denn du weißt, dass es beim nächsten Mal dann nur noch schlimmer wird. Stehst du zu deiner Entscheidung, musst du möglicherweise ein-, zweimal da durch – und dann hast du es geschafft und fortan erntest du anerkennende Blicke, weil dein Kind eben kein Theater an der Kasse macht.

Triff eine Entscheidung und steh dazu!

Hör auf, dich zu entschuldigen

Achte mal darauf, ob du dich laufend für alles Mögliche entschuldigst. Mir ist es früher ähnlich ergangen und ich habe mich ständig für alles Mögliche entschuldigt.

Warum ist das nicht sinnvoll? Das ist doch nicht schlimm. Bei mir entstand es damals, weil ich dachte, es wäre höflich sich zu entschuldigen.

Was mir nicht klar war, war, dass mein Gehirn, dadurch dass ich mich ständig entschuldigt habe, die vorangegangenen Handlungen – oder Entscheidungen automatisch als Fehler gesehen hat.

Das heißt, es reiht sich für das Gehirn Fehler an Fehler und das bekommst du dann irgendwann als Selbstzweifel zu spüren. Darum steh zu deinen Entscheidungen – sie sind richtig. Du hattest einen Grund gerade diese Entscheidung zu treffen.

Modifiziere dein Umfeld

Umgib dich mit Müttern, die ähnlich „ticken“ wie du selbst. Suche dir Frauen, die schon das erreicht haben, was du willst. Dann siehst du, dass es möglich ist. Sprich über deine Sorgen und Ängste, und du wirst sehen, dass du nicht allein dastehst.

Ich habe auch schon häufiger die Erfahrung gemacht, dass ich dachte, das schaffe ich nie, ich weiß nicht, wie das gehen soll. Und dann habe ich mit anderen darüber gesprochen und festgestellt, dass einige genau die gleichen Fragen und Bedenken hatten. Und es gibt immer jemanden, der eine solche oder ähnliche Erfahrung gemacht hat und einen Weg kennt, damit umzugehen.

In der Schule meiner Kinder habe ich mal den schönen Satz kennengelernt „man kann von jedem etwas lernen.“ Und das ist wahr. Und wenn du dich mit Gleichgesinnten umgibst, fällt es noch leichter.

Lass los, was nicht in deiner Macht liegt

Manche Dinge können wir einfach nicht beeinflussen, auch wenn wir es gern würden. Wir möchten glauben, dass wir alles kontrollieren können, das wir alles bestimmen können, denn wir tun es ja in der besten Absicht. Wir wollen natürlich nur das Beste für unsere Familie und uns selbst.

Aber das geht nicht. Wir sind nicht verantwortlich für die Taten anderer Menschen. Wir können ihre Gedanken nicht kontrollieren. Und das ist auch gut so.

Wir haben zum Beispiel  auch keinen Einfluss auf das Wetter (auch wenn wir uns immer wieder gern darüber aufregen).

Es ist vergebene Liebesmüh, wenn du versuchst, die Kontrolle über Dinge und Vorgänge erlangen zu wollen, die du einfach nicht bekommen kannst.

Also lass los. Und nutze die Kraft lieber für Dinge, an denen du etwas ändern kannst. Steh zu deinen Entscheidungen, egal was andere dazu sagen. Deine Entscheidungen sind richtig – weil du sie getroffen hast. Und du hattest deine Gründe.

Selbstbewusstsein statt Selbstzweifel

Schließen möchte ich heute mit dem Zitat eines deutschen Dichters, der – genauso wie ich – aus Schleswig-Holstein kam: Christian Friedrich Hebbel. Mir gefällt dieser Spruch ausgesprochen gut und er hat nichts an Aktualität verloren, obwohl er schon fast 200 Jahre alt ist. Hebbel sagte: „Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts.“

Also, beginnen wir unsere Ecken und Kanten wertzuschätzen!

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